Dokumentation: The Whale and the Raven

Sind Wale Individuen mit der Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und Intelligenz? Janie Wray und Hermann Meuter sind fest davon überzeugt. Seit 15 Jahren dokumentieren die beiden Wal-Forscher das Verhalten von Orcas, Buckel- und Finnwalen an der Westküste Kanadas.

70 Meilen von ihren Forschungsstationen entfernt liegt die kleine Küstenstadt Kitimat. Hier wird eine gigantische Exportanlage für Flüssiggas(LNG) geplant. Auf Supertankern soll das Gas nach Asien exportiert werden. Was die Tankerroute für die Wale bedeuten wird, ist nicht absehbar.

Auch die Gitga’at First Nation, die in dem kleinen Ort Hartley Bay leben, haben sich nach einem zehnjährigen Kampf dem Druck von Industrie und Regierung gebeugt und zugestimmt, dass zukünftig Hunderte von Supertankern durch die Fjorde ihres Territoriums fahren werden.

In den Geschichten der First Nations, den ersten Bewohnern dieser Küste, wird das Meer als „Unterwasserkönigreich“ beschrieben. “Orca Chief“ wacht über die Bewohner des Meeres und weist respektlose Menschen in ihre Schranken. In einer animierten Sequenz, erzählt mit Bildern des Künstlers Roy Henry Vickers, macht die Geschichte von Orca-Chief klar, dass es in dieser Region auch um verschiedene Konzepte unserer Welt geht: Die industrielle Nutzbarmachung des Meeres versus dem Meer als Nahrungsquelle, das es langfristig zu erhalten gilt.

In ihrem Film wirft Regisseurin Mirjam Leuze die Frage auf, ob wir Menschen das Recht haben, die Welt ausschließlich nach unseren Bedürfnissen zu formen. Was wäre, wenn Selbstwahrnehmung, Mitgefühl und Denken nicht ausschließlich menschliche Fähigkeiten wären?

Nah dran an den beiden Walforschern Hermann Meuter und Janie Wray gibt der Film einen tiefen Einblick in ein einzigartiges Biotop.

Der Film The Wahle and the Raven hat gerade das Münchner Dokumentarfilmfestival eröffnet. Er wird wieder gezeigt am Freitag, 20 Uhr, im Rio und am Freitag, 17. Mai, 21 Uhr, Neues Maxim sowie am Schlusstag, Sonntag, 19. Mai, um 11.30 Uhr, in der HFF. Am 5. September 2019 kommt er in die Kinos.

Foto: The Whale and the Raven

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4 Kommentare zu “Dokumentation: The Whale and the Raven
  1. Sylvia sagt:

    Es ist echt traurig, was Menschen aus Proftigier unserer Erde antun wollen. NEIN zu solchen Projekten!

  2. Karen sagt:

    Jedes Mal, wenn ich solch eine Meldung sehe, schmerzt mein Herz.

  3. Kerstin sagt:

    Für mich reicht nicht nur ein „Nein zu solchen Projekten“. Ich muss mir selbst über jede Handlung in jeder Minute im Klaren sein, ob ich solche Projekte indirekt durch mein Verhalten fördere. Ich muss den Gesamtkontext erkennen, dass z. B. indirekt dieser Kommentar auch eine Förderung von Projekten ist, die nicht der Bewahrung der Schöpfung dienlich ist. Ich muss abwägen, was ich für nützlich halte und worauf ich verzichten kann. Es gibt soviel worauf wir verzichten können, wenn wir es uns nur bewusst machen.

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