Körperin & Körper Ohne sie ist alles doof

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Ihr Lieben, die Abendsonne scheint mit letzten Strahlen auf unsere Terrasse. Und ich habe es mir hier mit meinem Laptop auf einem Berg dicker Kissen bequem gemacht. Meine Verbindung zu meinem Körper und zu diesem Moment ist sehr stark. Und das, was ich sagen will, berührt mich selbst tief. Schon seit einer Woche spüre ich, dass ich schreiben will zum Thema Körper und Körperin. Wie geht es Euch gerade in Euren Körpern und Körperinnen?

Meine sprach früher zu mir oft durch Kopfschmerzen. Dann habe ich angefangen, sie zu bewohnen und nicht ständig in den Kopf oder ganz aus mir heraus zu gehen. Seit einigen Monaten spricht sie nun durch Nacken- und Schulterschmerzen. Und sobald ich zuhöre und ihre Führung annehme – „Achtung, Du entfernst Dich gerade von Deinem inneren Wesen!“ – entspannt sie sich wieder. Mein level an Aufmerksamkeit für sie sowie meine Bereitwilligkeit, ihrer Führung zu folgen, nehmen zu. Sie lässt mir keine Wahl. Und sie lässt mir absolut nichts mehr durchgehen. Als würde sie sagen „Du hast jetzt so viel gelernt und begriffen, Claudi. Und Du spürst mich so fein. Du kannst Dich keinen Millimeter mehr von Deinem inneren Wesen entfernen, ohne das es – mir und Dir – auffällt.“ Und da hat sie leider oder zum Glück recht. Leider, weil es weh tut, wenn ich es doch versuche. Zum Glück, weil es für mich außerhalb der Verbindung mit meinem inneren Wesen kaum noch Verführerisches gibt. Und irgendetwas gibt es immer…

Und so stelle ich fest, dass es gerade an einigen wichtigen Stellen in meinem Leben ein finetuning und mehr Fokussierung auf das Wesentliche braucht. Zum Beispiel weiß ich, dass ich mich in den social media noch eingeschränkter bewegen will. Und ich werde keine Seminare mehr geben. Ab sofort biete ich Räume der Neuen Zeit an. Das sind Räume, in denen die Körper weit werden, die Seelen tanzen und der Verstand mit Leichtigkeit dazu kommt, um die kreativen Impulse in Gedanken, Worte und Entscheidungen zu übersetzen. Ich nehme natürlich die Natur mit an Bord für diese Räume. Und einige meiner wunderbaren Kolleginnen werden mit mir gemeinsam Gastgeberinnen sein. Die Neue Zeit ist eine Zeit der Gemeinsamkeit.

Gleichzeitig konzentriere ich mich noch mehr auf die 1:1 ’soul to soul‘ Begleitung von Menschen. Ich will bei denen sein, die gerade die Schwellen von alter zu neuer Welt überschreiten. Ich will sicheres Geleit an den entscheidenden Übergängen geben und Patin stehen für die Neugeburten, die hier geschehen. Denn ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, unsere äußeren Realitäten immer wieder durch die Augen meines inneren Wesens – aus der Seelenperspektive – zu betrachten. Und ich liebe das Gefühl, das sich dann in mir einstellt, wenn meine Körperin sich im Licht der Perspektive meiner Seele entspannt und lebendig wird. Die Übergänge zwischen beiden Welten – der inneren und der äußeren – sind die Orte, an denen ich mich schon seit vielen Leben auskenne.

Viele von uns – ich eingeschlossen – versuchen seit Langem, in Systeme und Vorstellungen zu passen, für die wir niemals gemacht wurden. Insbesondere wir Frauen sind dabei ganz groß. Dabei verkennen wir unsere tatsächliche Größe. Würde jede von uns morgen aufhören, das zu tun, was wir tun, stünde die Welt mit einem Schlag still. Die Männer scheinen auf den ersten Blick in vielerlei Hinsicht besser zu passen. Doch wenn wir genauer hinsehen, wird schnell deutlich, dass auch die meisten Männer außerhalb ihrer Seelenverbindung agieren. Und damit sind ihre Zündschnüre kurz. Und der Zeitpunkt wird ganz sicher kommen, an dem sie ex- oder implodieren. Doch ist eine Frau in seiner Nähe, die sich ‚kümmert‘, verlängert sich seine Zündschnur, während sich ihre meist verkürzt. Tatsächlich ist es eher so, dass nicht wir es sind, die nicht passen. Es waren und sind schlicht die Systeme und Vorstellungen anderer, die oftmals einfach nicht zu uns passen. Hier keine andere Autorität mehr anzuerkennen als die Perspektive Deines inneren Wesens – Deiner Seele – und die Sprache Deines Körpers/Deiner Körperin, die Dir anzeigen, wo Du gerade in der Verbindung zu Deiner Seele stehst, das braucht Mut. Es braucht Hingabe an das Leben. Und es braucht Wissen. Zum Beispiel musst Du wissen, dass Du außerhalb dieser Verbindung zu keiner wahren Intimität oder Verbindung mit jemand oder etwas fähig bist. Und es braucht Verkörperung. Und schon sind wir wieder bei Körper und Körperin.

Ohne sie ist wirklich alles doof! Es gäbe kein Menschsein ohne sie. Und sie nur als Vehikel zu benutzen, ohne sie als Seele zu bewohnen, ist nicht mehr empfehlenswert. Sie sprechen mit uns in jedem Moment und weisen uns den Weg zu uns selbst. Wenn wir uns angewöhnt haben, ihre Sprache – unsere Gefühle – zu ignorieren, zu unterdrücken, zu betäuben und zum Schweigen zu bringen – egal wie gut unsere Gründe sind – dann werden wir leer, denn wir verlernen die Verbindung zu unserem inneren Wesen. In einigen slawischen Sprachen ist sogar der Begriff ’seelenlos‘ sehr geläufig für Menschen oder Verhaltensweisen, die verletzen. Doch wir können andere nur verletzen, wenn wir es zuerst mit uns selbst tun. Daher ist es essentiell, dass wir uns selbst treu sind und der Verbindung mit unserem inneren Wesen erste Priorität geben. Es ist aus meiner Sicht kein Zufall, dass gerade in diesen Tagen die Königin von England aus dem Leben geht. Ihr Tod markiert einen wichtigen Übergang und das Ende einer Ära, in der Pflichterfüllung für uns Menschen oberste Priorität hatte. Wir dürfen jetzt erkennen, dass es unsere einzige Pflicht und gleichzeitig auch unsere Erfüllung ist, in Verbindung zu gehen mit uns selbst und uns auszurichten auf Lebendigkeit. Uns selbst dadurch nicht mehr zu verkleinern und zu verletzen. Und so werden wir harmlos und machtvoll im besten Sinne. Dann hören wir auf uns zu fürchten. Dann werden wir kreativ, echt, souverän und intim. Und unsere Seelen und Körper tanzen einen gemeinsamen Tanz.

Jede/r kann das.

Dann wird Frieden nicht nur möglich.

Dann ist Frieden.

Claudia

www.claudiashkatov.com
Mentoring for a New Age

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17 Kommentare zu “Körperin & Körper Ohne sie ist alles doof
  1. Käthe sagt:

    Danke liebe Claudia für deine berührenden Worte!

  2. Claudia sagt:

    Liebe Claudia,
    immer wieder bin ich ganz und gar beglückt von deinen Worten! Du schreibst über das Essentielle immer wieder so, wie ich es auch in meinem tiefsten Inneren empfinde. Danke dafür, dass du es so auszudrücken vermagst!
    Liebe Grüße aus Dresden, Claudia

  3. Sylvia sagt:

    Liebe Claudia,
    Mir hat gefallen, wie du beschreibst,  wie du auf deinen Körper hörst und er dir antwortet. Was mir allerdings nicht gefällt ist das gendern zu „Körperin“. Es tut meiner Seele weh, das zu lesen. Wohin soll diese Verunglimpfung unserer Muttersprache noch führen? Wollt ihr in Zukunft alle Worte auf …er oder die den Artikel „der“ haben ver-innen?
    „Die Neue Zeit ist eine Zeit der Gemeinsamkeitinnen“ ? Da schüttelt mein „Verstandin“ nur den „Kopfin“ und mein „Herzin“ schmerzt, weil es nicht das ist, was mich mit meinen Ahnen verbindet, und dieses Wort beinhaltet alle meine Ahnen, die männlichen UND die weiblichen.  Geschlechtsneutrale hatte ich nämlich keine, denn die können keine Nachkommen zeugen.

    Schade, deshalb spricht mich dein Artikel leider nicht in meinem Inneren an. Ich wünsche dir trotzdem alles Gute auf deinem „Wegin“.
    Viele Grüße
    Sylvia

    • Sonnie sagt:

      Liebe Sylvia
      Mir geht es da genau so. Ich kann den Artikel leider nicht weiterlesen. Es ist wie eine Mauer, wovon sich mein Inneres abwendet- vom Gendern, das ich unerträglich finde.
      Sehr schade um diesen Beitrag.

  4. Beate sagt:

    Guter Ansatz.
    Aber ehrlich, Körperin.. nein danke.
    Habe Ihre Texte früher immer gern gelesen, aber sowas – nein, es ist genug…

  5. Miriam sagt:

    Wunderschön, liebe Claudia, Herzensdank!

  6. Miriam sagt:

    Mein Seelengefährt ist weiblich. So beglücken mich seit Jahrzehnten die lebendigen Wege, dies stimmig auch in unserer Sprache zum Ausdruck zu bringen. Sprache, die seit jeher im Fluss ist und von uns allen gestaltet wird in jedem Augenblick. Als Mittdreißigern begann ich die Größe der Kraft zu spüren, die darin liegt, eine mir stimmige Sprache zu finden. Sie zu gestalten. Für mich. Das ist mir ein Segen. Und es ist, wie so oft Geschmackssache. Ob wir etwas als stimmig erleben für uns.
    Im Lesen stolpere ich über das Angebot des weiblich gefassten Wortes Körperin / die Körperin – und lächle im Wahrnehmen. Mein Herz wird weit und warm, dass da auch eine ihren für sie stimmigen Weg geht. Ihre eigene Form im Sprachausdruck uns anbietet, die ihr lieb und wert ist in diesem Augenblick.

    • Wim Lauwers sagt:

      Genau Miriam. Danke.

    • Michelle sagt:

      Liebe Miriam
      Als ich die ersten Worte von dir las, dachte ich, das müsste doch „MeinE SeelengefährtIN ist weiblich“ heissen. Doch du hast was anderes gemeint. So kann gendern schon mal zu Verwirrungen führen ;-).
      Ich stolpere auch über „die Körperin“, aber weil ich denke, warum darf der Körper nicht männlich sein, wenn die Seele weiblich ist? Als Zusammenspiel?
      Und „das Herz“ geschlechtsneutral in der Mitte.

  7. Franziska sagt:

    Liebe Claudia

    ich kann das, was die Dresdner Claudia schreibt, nur unterstreichen. Tausenddank an dich!
    Du zeigst DICH mit deinen Texten in deiner ganzen Schönheiten; bist offen und frei. So soll es sein!
    Von Herzen Franziska

  8. hannerose sagt:

    liebe claudia,
    ich stimme in allen punkten mit dir überein. alles erfahrungen die ich, in meinem nunmehr 71jähr., leben gemacht habe. ein gleichberechtigtes leben für alle heißt für mich, jeder/m die möglichkeit zum wachsen zu geben. sich gegenseitig unterstützen in diesem veränderungsprozeß bedeutet manchmal auch einen schritt zurück zu treten um den entwicklungsschritt mit der dazugehörigen erfahrung nicht zu stören.
    ich benutze seit 40 jahren die weibl. form, die männl. ist ja schon darin enthalten. als bewußte frau ist mir das also nicht fremd.
    vielen dank für deine einsicht.

  9. irma cecil renaud sagt:

    wow liebe Claudia, wundervolle Worte findest du, du tust mir gut. So tief habe ich doch noch nicht geschaut und herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Tun.
    ganz nährend und heilsam für uns alle.
    namaste.alle liebe für dich von herzen irma cécil

  10. Wim Lauwers sagt:

    Genau Claudia, sehe ich auch so: erst, als ich im Stande bin mich zu LIEBEN, kann ich auch Andere LIEBEN. Gerade körperlich. Das macht mich frei und unabhänging. Und ich kann meiner Partnerin sagen, was ich mag. Das Gendern ist mir auch sehr wichtig. Mein Körper ist mein Tempel. Ich pflege ihn sehr. Und dafür belohnt er mich. Wir sind ein gutes Team. Eine gesunde Einheit. Wie ich auch die Körperin meiner Freundin genieße! Und streichle und massiere. Und uns manchmal vereinen. Das ist für mich das Höchste: wenn wir beide bereit sind. Ein Gefühl von Ewigkeit. So ham. Ich schreibe auch nicht mehr von „verbinden“. Das trennt ind Du und Ich. Einheit=Harmonie=FRIEDEN.

  11. Elke sagt:

    Namaste Claudia,

    ich lese deine Gedanken sehr gerne!
    Immer wieder sehr inspirierend, danke sehr!!!!

    Das Gendern in manchen Bereichen finde ich sinnlos. Wie siehts da aus mit Begriffen wie Haus, Ball, Garten…..
    Das zerreißt leider unsere Sprache und liest sich so holprig.
    Das Gendern war doch gemeint für Personen und beispielsweise Berufe.
    Wie sollen den Kinder diesen Unsinn lernen?

    Trotzdem immer wieder erfreute Grüße,
    Namaste
    Elke

  12. Michelle sagt:

    Liebe Claudia
    Auch ich bin über „die Körperin“ gestolpert, obwohl ich den Begriff hier in den Kommentarspalten schon mal gelesen hatte. Spannend finde ich, dass der Widerstand bei einigen dagegen so viel Raum einnimmt, dass der Text nicht mehr gelesen wird. Mich interessiert deine Intention hinter dem Wortgebrauch.
    Bist du deinem Körper näher, wenn du ihn weiblich denkst?

  13. Elke sagt:

    Mein Körper ist weiblich….
    VLG Elke

    Im Grunde ist ja ein Körper neutral, und hat Attribute und Gefühle, die da gespürt und entwickelt werden….
    Namaste

  14. Ihr Lieben, ich freue mich, dass meine Texte jeder und jedem von Euch dabei helfen, in Eure Wahrheit zu kommen. Ob Ihr Euch nun freut über die Körperin oder nicht, es macht etwas mit Euch. Und daraus entsteht immer mehr Klarheit und Ganzheit.

    Danke an alle, für Eure ehrlichen feedbacks und Euer Zeigen mit allem, was ausgelöst wird!!!

    Und, weil Du mich fragst, Michelle, ich verwende für mich sowohl Körperin als auch Körper. Ich finde das Wort Körperin auch einfach sehr klangvoll, mag es allein daher schon. Es stammt von Ilan Stephani, die eine wundervolle KörperInnenforscherin ist. Und in diesem Text fand ich es schlicht schön, männliche und weibliche Körper durch die eigene ‚Namensgebung‘ neben einander zustellen.
    That’s me 🙂
    Much love, Claudia

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