Wer sieht die wahre Wahrheit?

Bild: Melanie Ackermann

Von Melanie Ackermann. Es gibt so viele verschiedene Sichtweisen auf eine Sache. Etwas, von verschiedenen Ebenen aus betrachtet, bringt unterschiedliche Wahrnehmungen hervor. Nehmen wir mal als Beispiel einen Baum. Von unten, innerhalb der Erde aus angeschaut, würden wir seine Wurzeln sehen, und es wäre sehr dicht, dunkel und feucht. Wir hätten vielleicht auch einen Eindruck von Schwere und würden kaum Bewegung wahrnehmen.

Sehen wir ihn von ganz oben an, können wir grüne Blätter sehen, viel Licht und Luft dazwischen, Bewegung und Leichtigkeit. Von der Seite aus betrachtet, mit einigen Metern Abstand, sehen wir fast sein ganzes physisches Erscheinungsbild. Doch seine Wurzeln sehen wir nicht. Auch sein höheres Schwingungsfeld ist für die meisten Menschen unsichtbar, wenngleich viele es spüren. Der Käfer, der zwischen den Borken sitzt, sieht den Baum ganz anders als die Maus, die in der Erde an seinen Wurzeln lebt.

Und die Taube, die auf dem Ast hockt, hat auch ihre eigene Wahrnehmung von diesem Baum, und wird sich wohl weder für des Käfers Borke, noch für die Baumwurzeln interessieren. Doch gleich, welche Sichtweise die verschiedenen Individuen auf den Baum haben, es ist immer der Baum.

Auch die Zwerge, Engel und Feen haben ihren eigenen Blick auf das Baumwesen. Sie sehen wahrscheinlich etwas ganz anderes als den Baum aus dichter Materie.

Und doch ist es immer noch dieser Baum.

In unserem Raum-Zeit Gefüge ist es ja so, dass der Baum im Laufe seines Lebens und auch innerhalb des Jahreslaufes sein Aussehen verändert. Doch ob mit oder ohne Blätter, jung oder alt, bei Tag oder bei Nacht, es ist immer noch der Baum.

Und so macht es wenig Sinn, darüber Recht haben zu wollen, wie der Baum nun aussieht. Stellt euch vor, jemand hat ihn im Winter gesehen, ein anderer sechzig Jahre später im Sommer. Und dann streiten sie sich, wer ihn „richtig“ gesehen hat. Macht genauso wenig Sinn, wie wenn die Taube und die Maus miteinander über die absolute Wahrheit ihrer Baumwahrnehmung kämpfen würden. Und so gibt es eben mehr als viele unterschiedliche Sichtweisen, aus denen wir von Außen etwas betrachten können.

Es kommt auf so viel an. Auf die Ebene und den Blickwinkel, auf das Raum-Zeit Gefüge und so weiter. Natürlich kommt es auch darauf an, wer wir selbst sind (Maus, Käfer, Elfe, Sonne, Baum, Mensch…).

Wer schaut darauf, mit welchem Blick. Was hat er schon erlebt, was hat ihn geformt? Mit welchem individuellen Blick er darauf schaut, bestimmt auch in gewisser Weise, was er sieht.

Doch der Baum ist der Baum, mit all seinen Facetten.

Und wie sieht sich der Baum eigentlich selbst?
Sieht er seine ganze Wahrheit, seine ganze Wirklichkeit?

Kann er sich von innen heraus in Gänze sehen,
oder sieht er seine vielen,
vielen Facetten durch die Augen seiner Betrachter?

Text aus dem Buch: „Das blaue Buch der Weisheit – Inspirationen aus der Himmelsfeder“ von Melanie Ackermann. “Das blaue Buch der Weisheit – Inspirationen aus der Himmelsfeder – erzählt mal ernst und mal heiter von den Wegen und Flüssen des Lebens, die alle ein Ziel haben: die Befreiung der ureigenen Quelle, für ein authentisches Sein in Leichtigkeit und Freude. So, wie es in jedem von uns angelegt ist. Es ist eine sanfte, doch machtvolle Revolution aus dem Herzen.”
Zum Buch: https://www.bod.de/buchshop/das-blaue-buch-der-weisheit-melanie-ackermann-9783756225477
www.melanieackermann.de

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2 Kommentare zu “Wer sieht die wahre Wahrheit?
  1. Miriam sagt:

    Danke liebe Melanie, dank auch an Bettina, für diese sonntägliche Morgenfreude! Ein Bild voll Weite und Klarheit, das sich zu meinen inneren Schätzen gesellt. Sehr fein!

  2. Danke liebe Miriam für deine Worte, die mich sehr freuen. Liebe Grüße und einen schönen Sonntag, Melanie

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