Wer säet, der erntet – Wie deine Saat aufgeht

Foto Tim Umphreys/Usplash

Als ich vor acht Jahren in meinem Dschungelhaus in Thailand auf den Kräutergarten blickte, den ich im Vorjahr angelegt hatte, und akzeptieren musste, dass der Dschungel sich fast alles zurück geholt hatte, da hatte ich ein Bild in mir. Von einem Garten, in dem die alten Medizinpflanzen blühen und gedeihen, eine Pflanzenharmonie, die durch reine Präsenz und Hinwendung vermag, Blicke zu klären, Emotionen zu befrieden, Körper zu stärken. Ein heiliger Raum in Grün.

Im Wachbewusstsein und den Folgejahren hatte ich keine Ahnung davon, dass ich heute auf einem Hügel im grünen Herzen Deutschlands sitzen würde, ein unberührtes Stück Land hegend, verwunschene Winkel zu neuem Leben erweckend. Und nun brüte ich – Kauffrau, Coach, Unternehmensberaterin, Weltreisende – seit Wochen über Anbauplänen und Permakultur, traditionellen Techniken der Kräuteraufbereitung, Trocknung und Lagerung.

Mein Traum von damals steht vor mir.
Und verwandelt mich.

Wer säet, der erntet – Wie deine Saat aufgeht

Die Natur sorgt dafür, dass die Saat, die wir legen und pflegen, aufgeht.  Auf unseren Beeten – und in unserem Leben.  Doch wer erinnert sich zur Blühzeit schon noch daran, was er im Herbst gesät hat ?

Die bewusste Anlage von Ereignissen und ihre adäquate Hege hat es in sich. Es gibt Aussaat, die im Boden verfault – und Aussaat, die blüht und sprosst und gedeiht.

Wir können von der Natur lernen, wie wir unsere Manifestationsenergie heilvoll und bewusst lenken. Denn was beachtet ein guter Gärtner ?

Nun, wenn Du mit dem Gärtnern nicht viel zu tun hast, will ich Dir kurz skizzieren, was Du tun kannst – und besser nicht tun solltest. Was in deinen Händen liegt – und was nicht. Und wie die Natur immer Wege findet, wachsen zu lassen, was auf Heimatboden sprießt.

TräumenKompensation oder Wachstum

Stell Dir vor, dein Leben ist wie ein Stück Brachland. Einige alte Bäume stehen da und dort – schon lange nicht mehr ausgeschnitten, bemooste Steine und Altholz bilden verwunschene Enklaven, der dominante Hartriegel hat Raum gegriffen und zarteren, blühenden Pflanzen das Licht genommen. So könnte man auch eine Ehe beschreiben, die gut funktioniert, beide Partner tragen zum Lebensunterhalt bei, die Wohnstatt ist angenehm und so, wie bei den meisten anderen. Die alltägliche Begegnung ist im Wesentlichen von kleinen Problemen und Organisatorischem geprägt.

Hier ist – wie auf dem Brachland – scheinbar alles im Lot. Es funktioniert und ein paar Sachen entwickeln sich auch. Langsam. Mühsam. Ein wenig eintönig.

Und je mehr sich diese Eintönigkeit ausdehnt, desto größer wird die Sehnsucht nach dem Schönen, dem Genussvollen, dem Abwechslungsreichen.

Nun kann ein jeder in der Beziehung sich ein Hobby suchen, oder einen Liebhaber oder eine andere Unterhaltung. Das ist, als ob wir in das verwilderte Land eine Edelrose pflanzen, oder ein Mandelbäumchen. Hier kompensierst Du, die Chancen, dass die bunten Fremdkörper überleben und das bestehende Feld erweitern, sind nicht eben hoch.

Offenes Gefäß oder im Bereich des Gewohnten

Foto: Evelin Rosenfeld

Wenn dein Land – oder dein Leben – wirklich reif für Erweiterung ist, dann gibt es einen natürlichen Raum, ein bereits vorhandenes Potential, das in dem liegt, was schon ist.

Und dies wahrzunehmen, zu lauschen auf das Innewohnende, Verbundene, das ist das Träumen, das zu Wachstum führt.

Das Brachgrundstück von oben mag im Frühjahr violette Veilchen durch das Moos blitzen lassen, die ansässigen Vögel lassen angekeimte Ebereschensamen fallen, der Boden ruft nach Lockerung durch die weiten Minzewurzel. Das gilt es wahrzunehmen, bevor geträumt wird, bevor gepflanzt wird. Wird es nicht zuerst erlauscht, öffnen wir unseren Blick nicht für das, was ist, bevor wir handeln, werden wir Dinge tun, die nicht im Einklang sind und Pflanzen setzen, die eingehen werden.

Und so ist es auch in deinem alltäglichen Leben:  Die Unzufriedenheit ist kein guter Gärtner. Und so sind die Handlungsimpulse, die wir haben, um etwas zu vermeiden oder gegen etwas anzugehen immer schon im Keim destruktiv.

Wenn wir aber unsere Unbehaglichkeit zum Anlass nehmen, den Boden auf dem wir stehen (zum Beispiel unsere Arbeit), die Fauna und Flora der Umgebung (zum Beispiel unsere Beziehungen), das Mikroklima am Platz usw. als Ganzes zu betrachten, entsteht eine Resonanz zwischen uns, dem innewohnenden Potenzial und dem Umfeld. Es wird deutlich, ob und wo freier Raum ist. Es wird deutlich, wie die „Überschrift“ über der derzeitigen Lebensphase ist. Geht es um Bewegung oder Stabilität ? Geht es um Ausdruck oder Integration ? Und so fort.

Natürliches Wachstum führt immer über das Gewohnte hinaus, eröffnet ein neues Feld.
So kann es auch in unserem Leben sein.

Anker aber nicht Ziel

Anders als ein Ziel – hier die Stauden, dort die Esche, da den Teich und dort den Pavillon – funktioniert dieses natürliche Wachsen in die Kraft hinein über den Anker im Innen und eben nicht über Projektionen ins Außen.

Alle Zielsetzungen, Schlachtrufe und positiven Affirmationen zementieren uns ein im Gewohnten. Das, was der freie Raum uns spüren lässt, führt heraus aus dem Gewohnten, denn es ist ja Wachstum. Und so sind es nicht Vorsätze und Joblists, die uns aus der Saat im Herbst zum blühenden Garten im Sommer leiten, sondern es ist eine Atmosphäre ein Lebensgefühl und meistens auch ein Geschenk von Dir an das Ganze, das mich Schritt für Schritt das Neue finden und erschaffen lässt.

Foto: Evelin Rosenfeld

So passiert es leicht (und bei mir: regelmäßig), dass ich meinen „Traum“ zunächst vergesse und ganz gefangen bin von einem Tun, das anders ist als bisher, das scheinbar keinen Sinn macht im bisherigen Kontext.

Alte Beziehungen mögen enden und neue sich entwickeln, Dinge werden verloren und andere gefunden, was immer „Spaß“ gemacht hat ödet nun an.

Verglichen mit unserem kleinen Garten ist das die Winterzeit, in der die schön ausgehobenen Beete vermatschen und grau werden, in denen zu fürchten ist, dass die Mäuse die ganze Saat wegfressen, in denen das Land kahl und unwirtlich steht. Du kannst in dieser Phase konkret nicht viel tun. Es ist Winter. Und etwas endet.

Genau dann ist es gut, wenn Du nicht an einem Zielbild festhältst, das in dieser Phase schier unerreichbar erscheinen mag und Dich in Tristesse und Hoffnungslosigkeit zieht.

Genau dann ist es gut, wenn Du die Atmosphäre des Neuen tief in Dir verankert hast und nährst und hegst – ohne genau zu wissen, was im Frühjahr hervorkommt.

Und auch dann und in der arbeitsreichen Zeit des Sommers mögen manche gesetzten Pflänzchen eingehen, mögen Schnecken über den Salat herfallen, der so gar nicht in den Raum passt – den Du aber „wenigstens trotzdem“ am Platz haben wolltest.

Bleib in Kontakt mit dem Raum, bleib in Kontakt mit der Atmosphäre, die Du vor langer Zeit vernommen hast. Dann ist es leicht zu erkennen, was stimmig, was wahr ist und wohin Du dein Gießwasser und deine Hege richten musst.

Dankbarkeit – Der blühende Garten

Foto: Evelin Rosenfeld

Tat für Tat verwebst Du Dich mit der Atmosphäre des Neuen und Unbekannten, richtest deine Handlungen aus, gewinnst ein neues Maß für „wichtig“ und „nicht wichtig“, „förderlich“ und „nicht förderlich“ bis Du Dich – scheinbar plötzlich – inmitten eines neuen Raumes befindest.
Die Saat ist aufgegangen, das Potenzial ist manifestiert. Und ein erweiterter Zusammenhang ist Zelle für Zelle fein verwebt, kraftvoll verwurzelt und in sich heil.

Es ist wichtig, dass Du an diesem Punkt innehältst und die so lange gehegte „Atmopshäre“ abgleichst mit dem Bild, das entstanden ist.
Es ist gut möglich, dass deine Muster und gewohnten Empfindungen noch „fremd“ sind mit dem neu erschaffenen Zustand. Dass das, was in deiner Seele und aus deinen Handlungen entstanden ist, noch erschlossen werden muss. Dass deine Art zu denken, zu werten und all deinen bisherigen Vorstellungen davon, wie die Dinge sein sollen auch erst in den neuen Raum hineinwachsen und beginnen, sich zu verwurzeln.

Doch eben dieses Innehalten erlaubt Dir, Dich auszudehnen in der vor langer Zeit angelegten Atmosphäre und dein eigenes Potenzial sich entfalten zu lassen in dem, was Du Schritt für Schritt, Tat für Tat geschaffen hast.

Zeit für Dankbarkeit.

Und Du kannst sicher sein: Irgendwann wird ein kleiner Rehbock in deinem Blumenbeet stehen oder die Sonne ist deinem Platz so nah gekommen, dass die einen Pflanzen beginnen, zu verdorren und andere, ganz fremdartige Gewächse erscheinen. Signale für die nächste Runde…

Die wichtigsten kommenden Termine von Evelin Rosenfeld

Kennenlerntage für die Auszeiten:  München 16. März  2018// Köln 24. und 25. März 2018 // Berlin 30. Juni und 1. Juli 2018 // Zürich 14. und 15. Juli 2018 (Kennenlernabend jeweils 17h – 20h, 1-tägerSchnupper-Workshop jeweils am Folgetag, 10h – 18h, mehr Infos hier: http://www.seminar-und-reisen.de/index.php/de/kennenlernen.html )

und die

Wochenendkurse zu den Fünf Wandlungsphasen:
o Fünf Wandlungsphasen der Seele – DIAGNOSTIK 23. und 24.Juni 2018
o Fünf Wandlungsphasen der Seele – THERAPIE 21. und 22.Juli 2018
o Ernährung nach den Fünf Elementen 28. und 29. Juli 2018
o Sammeln und Weihen von Medizinpflanzen 14. und 15. Juni 2018
o Das Pflanzenopfer: Durchführung von Heilritualen mit Pflanzen 16. und 17. Juni 2018

Mehr Informationen hier: http://evelinrosenfeld.de/index.php/de/10-redaktionelle-artikel/127-wochenendkurse

Möge deine Saat aufgehen !

 

 

 

 

 

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