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33 Herzensqualitäten: 22 Geduld

8636Ohne innere Ausgeglichenheit fällt es schwer, sehr schwer Geduld zu entwickeln. Daher erkennen wir in der Balance das Tor zur Geduld. Umgekehrt erfordert es so manches Mal eine ordentliche Portion Geduld, im Zustand der Balance zu bleiben. Geduld ist die Fähigkeit, sich ohne Kontrolle und ohne Druck, aber mit gelassener Bestimmtheit auf den ‚richtigen‘ Punkt hinzubewegen – auf jenen Kreuzpunkt von Raum, Zeit und Gelegenheit, an dem die Dinge perfekt zusammenpassen und sich Lösungen wie von selbst zu ergeben scheinen. Dieser Punkt ist der Punkt der Vollkommenheit.

33 HQ: 21 Balance, Ausgeglichenheit, Harmonie

7945Der Weg in die Freiheit ist ein Weg auf des Messers Schneide, ein ständiger Balanceakt zwischen Disziplin, Konzentration, Willensstärke und konsequentem Handeln einerseits und Absichtslosigkeit, Achtsamkeit, Sein, Vertrauen und Geschehen-Lassen andererseits. Gewinnen die aktiven Eigenschaften die Oberhand, arten sie in Kontrolle aus. Werden die passiven überbetont, bleibt unser Platz in der Welt unbesetzt.

33 Herzensqualitäten: 20 Konzentration

7669Während Achtsamkeit die weiblich-passive, empfangende Form der Aufmerksamkeit darstellt, ist Konzentration der männlich-aktive Aspekt: die Fähigkeit, Energie dorthin zu lenken, wo man sie haben möchte. Diese Tugend kann zum Tragen kommen, wenn wir mit einem Ziel, einer Vision einverstanden sind und darauf hinarbeiten möchten. Durch Konzentration lassen wir die durch Achtsamkeit empfangenen Harmoniesignale und Schöpfungsimpulse zunächst in unsere individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten fließen. Sodann bündeln wir diese mittels Willenskraft und fokussieren sie schließlich auf das Ziel.

33 Herzensqualitäten: 18 Aufmerksamkeit

7287Was ist eigentlich, dieses Jetzt? Was ist wohl ein Augenblick im spirituellen Sinne? Das Jetzt, so können wir sagen, ist der Bereich der gegenwärtigen Aufmerksamkeit. Das kann diese Sekunde sein, diese Minute oder Stunde, dieser Tag oder Monat, dieses Jahr….je nach dem Brennpunkt der Aufmerksamkeit. Vergangenheit und Zukunft existieren nur im Verhältnis zu dem, was wir als den gegenwärtigen Augenblick definieren.

33 Herzensqualitäten: 17 Demut

6530Was für eine schöne Herzensqualität für die Geburtstagswoche: Demut. Richtig verstandener Gehorsam führt unweigerlich zur Demut. Demut steht für den Mut, alle Bestrebungen dem Hohen Selbst unterzuordnen. Das kann nur tun, wer den „großen Zusammenhang“ – Gott erahnt. Disziplin, Gehorsam, Demut: Diese Abstufung nimmt Bezug auf die graduelle und logische Annäherung an den göttlichen Willen und an die schöpferische Souveränität. „Dein Wille geschehe“ heißt: „Ich will auf die innere Stimme hören, ich will mich angleichen an die Gesetze der Wahrheit, an den schöpferischen Willen, der die Welt lenkt”.

33 Herzensqualitäten: 15 Disziplin, ständige Ausrichtung

6174So eigenartig es klingen mag: Spirituelle Offenheit ist die Voraussetzung für gesunde Disziplin. Ohne offene Einstellung könnten wir keine echte Disziplin entwickeln, wir würden in eine von Regeln und Normen beherrschte Disziplin abrutschen. Echte Disziplin ist jedoch eine der wichtigsten Eigenschaften auf dem Weg in die Freiheit. Sie unterstützt uns in dem Bemühen, uns immer wieder von neuem auf den Bewusstseinszustand der Liebe und unsere höchsten Visionen auszurichten.

33 Herzenqualitäten: 14 Offenheit

5953Vertrauen bedingt Offenheit. Haben wir erst einmal dieses tiefe kosmische Urvertrauen erlangt, das gleichbedeutend ist mit unerschütterlichem Selbstvertrauen, dann können wir unser Herz vertrauensvoll öffnen – und weit geöffnet lassen, was auch immer uns begegnen mag. Menschen kommen mit dem Wandel nur zurecht, wenn sie ihren Wesenskern gefunden haben.

33 Herzensqualitäten: 13 Vertrauen

5564Bisher litt unsere Seele Höllenqualen unter der Trennung und Zersplitterung, die wir ihr aus Unwissenheit zugefügt hatten. Im Hohen Selbst angekommen, können wir uns endlich in die Größe und Weite ausdehnen, die wir wirklich sind. Im Spiegel des geistigen Urgrunds erkennen wir unser eigenes grenzenloses Potential. Wir erkennen, dass wir Teil des Ganzen sind, das die implizite Ordnung uns durchströmt und unsere individuelle Existenz aufrechterhält. Aus dieser Teilhabe geht die Herzensqualität des Vertrauens hervor.

33 HQ: 12 Klarheit/Unterscheidende Weisheit

4970Die Herzensqualität der Integrität führt uns im wahrsten Sinne des Wortes dorthin, was die Buddhisten „unterscheidene Weisheit“ nennen. Eine neue Bewusstseinsdimension tut sich auf. Glasklar erkennen wir das EINE in der Vielfalt der Erscheinungen; wir schmecken den Einen Geschmack des Nondualen; wir erfahren Liebe als die Eine Bewegung, die das Kraftfeld von Wahrheit und Wirklichkeit erschafft.

33 Herzensqualitäten: 11 Integrität

4965Ist ein Mensch auf Wahrheit, Liebe und Freude eingestellt, sind seine Intentionen und Handlungen auf das Wohl des Ganzen ausgerichtet. Übernimmt er die volle Verantwortung für diese Ausrichtung und weiss seine Vergangenheit und sein Karma durch Vergebung aufzulösen, dann öffnet sich das Tor der Integrität.

33 Herzensqualitäten: 10 Vergebung

4659Jedem Menschen, der die Verantwortung für seine Wirklichkeit zu übernehmen fähig ist, wächst als natürliche Folge die Herzensqualität der Vergebung zu. Sie bildet jene Facette der Liebe, durch die alte karmische Verstrickungen gelöst werden. Vergebung überwindet jegliche Form der Fremdbestimmung, egal, ob diese durch innere oder äußere Verstrickungen entstanden sind. Auf diese Weise bricht sie den Bann des Karmas.

33 Herzensqualitäten: 9 Verantwortung

4403Selbsterkenntnis ist das Tor zur Verantwortung. Nur wer sich selbst auf die Schliche kommt, seine Schatten, aber auch seine Stärken erkennt, kann die Verantwortung für sich und sein Leben übernehmen. Selbstverantwortung wurzelt in der Anerkennung der Tatsache, dass die Gedanken meine Wahrnehmung bestimmen und sich mein innerer Zustand in meiner Umwelt widerspiegelt – das ich selbst der Schöpfer meiner Lebenssituation und meines Erlebens bin.

33 Herzensqualitäten: 8 Selbsterkenntnis

3886Erst wer sich selbst achtet, kann sich auch wertfrei „beobachten“. Selbstachtung ist also die unabdingbare Voraussetzung für Selbsterkenntnis. Wer sich selbst nicht achtet, kann sich unmöglich selbst erkennen. Er wird immer damit beschäftigt sein, die Augen vor seinem Schatten zu verschließen. Aber nicht nur vor seinem Schatten, sondern auch vor seinem Licht!

33 Herzensqualitäten: 7 Selbstachtung

3882Es ist wichtig seine Bedürfnisse, Wünsche und Neigungen ernst zu nehmen. Denn die Dinge, die wir gern tun, bilden den Grund, warum wir hier sind. Genauso wichtig ist es, momentane Schwächen zu akzeptieren. Ansonsten mutieren sie im Speicher des Vergessens zu Gespenstern, noch ehe sie sie die Chance bekommen, in Stärken verwandelt zu werden. Wir sollten uns so annehmen wie wir gerade sind, die Person achten, die wir jetzt sind – und nicht das Abbild einer Klischeevorstellung.

33 Herzensqualitäten: 6 Akzeptanz

2969Das Leben bringt es mit sich, dass wir immer wieder einmal mit Leid und Schmerz konfrontiert werden. Trotzdem vermögen wir dauernde Glückseligkeit zu erlangen. Anstatt gegen das Leid anzukämpfen, können wir es akzeptieren und dadurch erträglicher machen. Leiden verstärkt sich so lange, bis wir es akzeptieren. Gelingt es uns aber, es anzunehmen, machen wir uns nichts mehr vor. Dann können wir die Realität des Lebens spüren, seinen Frieden und seine Kraft.

33 Herzensqualitäten: 5 Willenskraft

2965Mut öffnet das Tor zur Willensstärke – einer Eigenschaft, die wir brauchen, wenn wir unseren Platz im Ganzen einnehmen wollen. Jeder Mensch hat ein ganz spezielles, einzigartiges Bündel von natürlichen Anlagen, Fähigkeiten und Talenten. Dieses Potential zu leben, dafür sind wir auf der Welt, und das macht in der Regel auch am meisten Spass. Es ist unser Geburtsrecht, ein Recht, das sogar in der amerikanischen Verfassung festgelegt ist. Dort wird das Recht auf Glück und freie Entfaltung zu den Menschenrechten gezählt.

33 Herzensqualitäten: 4 Mut

2960Mut lässt sich nicht vortäuschen; er ist Resultat der Wahrhaftigkeit. Andererseits fordert das Selbstbekenntnis oftmals neuen Mut heraus – besonders wenn es als nächstes darum geht, den Visionen, Träumen und Idealen zu folgen und sich dabei von nichts und niemanden mehr abhalten zu lassen. Träume, die in Wahrheit, Liebe und Freude verwirklicht werden können und deren Ergebnis für alle gut ist, sind Ausdruck der Sehnsucht nach Vollkommenheit und daher Blinklichter des Hohen Selbst.

Herzensqualität 3: Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit, Authentizität

2954Um der klaren, positiven, bejahenden Absicht folgen zu können, heißt es nun: wahrhaftig werden, authentisch sein, jeglichen Bluff, alle Tricks und Manipulationen aufgeben und sich nicht mehr davon beeinflussen lassen, wenn Derartiges von anderen kommt. Authentisch sein kommt einem Selbstbekenntnis gleich. In ihm erheben wir das hohe Selbst zu unserer höchsten Autorität und beginnen, uns von den Meinungen, Erwartungen und Forderungen anderer unabhängig zu machen.

33 Herzensqualitäten: 2 Bejahung

2887Bereitschaft führt zur Lebensbejahung, einem freien und bewussten „Ja“, einem Ja zum Leben, einem Ja zu sich selbst, einem Ja zur Liebe. Nicht nur Körper, Geist und Seele, das Ganze Wesen -Wille, Verstand, Gefühl – schwingen sich auf das Ja und damit in die implizite Ordnung ein. Wer es erlebt hat, kann bestätigen, dass dabei jede Zelle jubiliert. Die Schöpfung kennt kein Nein.

33 Herzensqualitäten: 1 Bereitschaft

2718Wer einmal mit seiner innersten Sehnsucht Kontakt aufgenommen hat und deren Geschmack der Wahrheit geschmeckt hat, wer ahnt, dass er selbst der Schöpfer seiner Wirklichkeit ist, wird diesen Geschmack nie wieder loswerden. Irgendwann in seinem Leben wird er an einen Punkt kommen, an dem ihn sein Innerstes drängt, den Weg der Vollkommenheit konsequent zu gehen. Er ist bereit.

Christina Kessler über Intuition

806„Der Zufall trifft nur einen vorbereiteten Geist.“ Dieser Ausspruch stammt von Louis Pasteur (1822-1895), Pionier auf dem Gebiet der Mikrobiologie, in Frankreich ein Nationalheld und einer der Begründer der modernen Medizin. Er legte die Fundamente für die Entwicklung der Biologie und Biochemie sowie für die Mikrobiologie und Immunologie. Was will er uns damit sagen: Eingebungen können die Welt verändern. Aber Eingebungen passieren nicht einfach irgendwie, selbst wenn es nach außen hin so erscheint. Sie sind die Folge eines vorbereiteten Geistes, wie Pasteur es ausdrückt, eines Geistes, der hinter die äußeren Erscheinungen in das Innere zu blicken vermag.

Back to the roots

204 Seit einiger Zeit befinde ich mich wieder auf Forschungsreise, und diesmal begegnen mir fernab der Zivilisation nicht nur „Eingeborene.“ Ganz im Gegenteil: die Eingeborenen werden immer weniger, wandern in die Städte ab, um dort die Erfüllung ihres Traums von Geld und materiellem Wohlstand zu finden; in der Regel landen sie in den Slums. Was mir in diesen entlegenen Gebieten auffallend oft begegnet, sind Zivilisationsmüde aus aller Welt, vor allem aus den Metropolen wie New York, Paris, Frankfurt, London…, tolle Typen, jung, wach, smart, durchtrainiert, erfolgsorientiert, dabei aber offen und den Blick nach vorne gerichtet – visionär, global. Doch sind diese Zivilisationsmüden keine Aussteiger; es sind Menschen, die sich ganz bewusst einen gesunden Ausgleich zum modernen Lifestyle schaffen. „Eigentlich leben wir zu Hause wie im Zoo,“ erzählte mir einer von ihnen, „Das hat zwar durchaus seine angenehmen Seiten, vor allem, was Sicherheit und Berechenbarkeit betrifft. Aber die Mischung aus gesellschaftlichen Konventionen, kommerziellen Zwängen und einem durch und durch technologisierten Umfeld macht dumpf und unkreativ. Außerdem ist sie zutiefst ungesund.“ Tatsächlich bewegen wir uns mehr und mehr auf einen Lebensstil zu, der Geist, Seele und Körper eher degeneriert statt „bildet“, trotz des ständig umfangreicher werdenden Wissensangebots. Längst sind es nicht mehr die Tiere, die domestiziert werden; wir erleben die Domestikation der Menschheit. In der Ungezähmtheit suchen diese modernen Abenteurer den Kontrast zu einem Leben im Büro, im Sitzen, vor dem Computer, zwischen Time-Management und Multitasking. Sie wollen ihren vollgestopften Kopf leer kriegen, Ballast abwerfen, sich bewegen, die Elemente spüren, Luft, Wasser, Erde, abends gemeinsam am Lagerfeuer sitzen und anstatt all der Wichtigtuerei einfach nur Freundlichkeiten und Anteilnahme austauschen. „Man sollte oft wünschen, auf einer der Südseeinseln als so genannter Wilder geboren zu sein, um nur einmal das menschliche Dasein ohne falschen Beigeschmack durchaus rein zu genießen,“ ließ schon Johann Wolfgang von Goethe 1828 in seinen Gesprächen mit Eckermann verlauten. Back to the roots. Nicht für immer, aber immer wieder – und den wilden Geschmack dann für eine Weile hineintragen in die gewohnte Welt. Ein alter Menschheitstraum wird gegenwärtig zum Hype. Verbunden mit neuen Ernährungsformen, wie das den Jägern und Sammlern nachempfundene „Paleo“ und Wildlife-Sportarten wie barfuß durch den Dschungel rennen, auf Bäume klettern, Felsbrocken durch die Gegend schleudern oder sich an Lianen entlang schwingen, erhofft man sich auch die Skills und die kraftstrotzende Konstitution der archaischen Vorfahren zurückzuerobern. Nein, ich mache mich nicht lustig. Ich finde das sogar ganz toll, selbst wenn Steinzeitmenschen und Naturvölker wahrscheinlich völlig anders drauf waren, als wir uns das vorstellen. Mir gefällt die Idee, die diese Menschen antreibt. Außerdem ist der Wunsch nach einem gesunden Leben, Natur und Ursprünglichkeit meist der Einstieg nach innen, in tiefere Ebenen des Bewusstseins und damit etwas Positives. Hinter diesem Wunsch steht die Sehnsucht nach Wahrhaftigkeit. Nach dem Wesentlichen. Nach Befreiung von all diesen unnützen, von Menschen gemachten Begrenzungen. Nach Anbindung an die innere Ordnung der Welt und nach einer tieferen Verbindung mit sich selbst. Die Sehnsucht nach Ungebrochenheit, Ganzheit. Was mir daran noch gefällt: Diese Abenteurer zeigen uns, dass die Rückverbindung mit dem wahren Selbst nicht unbedingt nur in Ashrams und Meditationsgruppen stattfinden muss. Es geht auch wild. Und da geht die neue Innerlichkeit, glaube ich, hin: zu einem freien Geist und einem ungezähmten, wilden Herzen. Zur Person: Christina Kessler ist Ethnologin, Philosophin, Soziologin und vergleichende Religionswissenschaftlerin. Ihr Credo: Ich liebe, also bin ich. In den Weisheitstraditionen fremder Völker findet sie Ganzheit und Verbundenheit sowie Inspiration, Menschen auf dem Weg der Selbstfindung, Bewusstseinsentwicklung und Potenzialentfaltung zu begleiten. Die Autorin lebt in München und Indien. Für die newslichter schreibt sie regelmäßig exklusive Kolumnen und hat die 33 Herzensqualitäten online in einer Kurzfassung veröffentlicht. Im März erscheint ihr neuestes Buch „Wilder Geist – Wildes Herz – Kompass in stürmischen Zeiten“.